Nora©App 2.0 released

 

 

Wie Alles begann.

 

Am 03. Mai 1969 begann ein beispielloser Kampf gegen die Mühlen der Bundesregierung, gefochten vom Begründer der Björn Steiger Stiftung, Sigfried Steiger. An jenem Tag war Steigers Sohn Björn nicht mehr vom Spielen bei einem Freund nach Hause zurück gekehrt. Was war passiert. Björn Steiger, zu damaliger Zeit 8 Jahre alt wurde Opfer eines Verkehrsunfalls auf dem Weg von einem Schwimmbadbesuch zurück zu seinen Eltern. Zeitgleich fuhr ein Auto die gleiche Strecke. Das Fahrzeug hatte zu diesem Zeitpunkt eine stark verschmutzte Frontscheibe, die die Sicht des Fahrers stark einschränkte. Als es zu regnen begann, betätigte der Kraftfahrzeugführer des Unfallfahrzeugs den Scheibenwischer und bremste den PKW zeitgleich stark ab. Björn Steiger, an der Straße stehend nahm wohl an, dass das Fahrzeug bremsen und Ihn die Straße überqueren lassen wolle und betrat vermutlich die Straße. Björn Steiger wurde daraufhin von dem Auto erfasst und schwer verletzt, aber lebte zu diesem Zeitpunkt noch. Da zu diesem Zeitpunkt abgesehen von den Ballungszentren in Deutschland keine einheitliche Notrufnummer existierte, musste man die Rufnummern des Roten Kreuz aus der Nähe wissen. So alarmierten Passanten das Rote Kreuz, sowie die Polizei. Nach einer Stunde erreichten die Rettungskräfte die Einsatzstelle und transportierten den schwer verletzten Björn Steiger ins Krankenhaus, wo der auf Grund eines schweren Schocks nicht mehr lebend ankam. Er verstarb noch auf dem Weg dorthin. Erschwerend hinzu kam die Tatsache, dass es zu diesem Zeitpunkt einen nur unzulänglich ausgebildeten und ausgestatteten Krankentransport gab, welcher mit dem heutigen Rettungsdienst und Krankentransport nicht mehr zu vergleichen ist und der auf dem Fundament der Bemühungen von Sigfried Steigers beruht. 

 

 

Der Kampf um den Notruf.

 

 

Noch immer den Verlust des Sohnes nicht realisiert, beginnen Steigers Eltern, Sigfried und Ute Steiger sich immer und immer wieder die Frage zu stellen, "Warum gibt es keine einheitliche Notrufnummer in Deutschland?" War doch die Notrufnummer 112 nur in den Ballungszentren eingeführt. In den eher urbaneren Bereichen, wie Kleinstädten und Landkreisen gab es nur den normalen Telefonanschluss der Rettungswachen. Diese musste man somit kennen, daher gründeten die Eltern kurzerhand zu Ehren Ihres Sohnes die Björn Steiger Stiftung© mit dem Ziel, den Sanitäts- und Rettungsdienst zu verbessern und eine einheitlich geltende und erreichbare Notrufnummer zu etablieren. Voller Enthusiasmus wandte sich Steiger an den damals amtierenden Postminister Horst Ehmke, in dem Steiger einen großen Fürsprecher und Sympathisanten fand. Mittels einer Anfrage über die anfallenden Kosten für eine erst einmal lokale, auf den Landkreis in dem Familie Steiger lebte, Notrufnummer wurden von Ehmke damals auf 387.000 DM geschätzt. Herr Ehmke fühlte sich aber nicht im Stande, politischen Druck auf die Bundesregierung auszuüben. Somit fand Sigfried Steiger bis auf Sympathien, keine weitere Hilfe in Horst Ehmke. Nach Anfragen an die damalige Bundesregierung, unter Bundeskanzler Willy Brandt wurde die Notwendigkeit, wie auch die Finanzierbarkeit in Frage gestellt. Mit diesem niederschmetternden Wissen wagt Sigfried Steiger das Undenkbare. Er finanziert und realisiert in seiner Heimatgemeinde die erste einheitliche Notrufnummer 112 und setzt einen Meilenstein in der Geschichte des Rettungswesens. Am 20. September 1973, vier Jahre nach der Gründung der Björn Steiger Stiftung beschliesst die Bundesregierung auf der Ministerpräsidentenkonferenz die staatlich finanzierte Einführung der bundeseinheitlichen Notrufnummer 110 und 112, welche im Dezember 1979 abgeschlossen war. 

 

 

Notruf-, Notruffax-, Schreibtelefon- und Telefonnummern

 

Ende der 1990 Jahre begann Klaus Büdenbender, vom Deutschen Schwerhörigen Bund e.V. eine Liste aller Feuerwehr- und Rettungsleitstellen zusammenzustellen. In einem Zeitraum von zwei Jahren sammelte Büdenbender alle notwendigen Informationen und wollte diese für die Nutzung und Einführung von kostenlosen Alternativen zum Sprachnotruf nutzen. Ernüchtert musste er feststellen, dass die meisten Feuerwehr- und Rettungsleitstellen nur über Vorwahl und kostenpflichtige Notrufnummern verfügten, welche für Klaus Büdenbender keine Option darstellten. Einige Ausnahmen gab es dennoch, welche einen funktionierenden Faxnotruf  betrieben. Mit der Aufgabe im Kopf dies flächendeckend einzuführen stellten sich die Herren Klaus Büdenbender und Carsten Ruhe der Aufgabe. 

 

Unter dem Namen: Notfall-Telefax-112 welche auf eine Idee einiger Mitarbeitenden des Deutschen Schwerhörigen Bundes e.V. beruhte versuchte man das Ziel der Einführung akzeptabler Alternativen mit Leben zu füllen. Unterstützt von Mitgliedern aller BOS sowie Unterstützern aus den Lagern der Politik gelang es, trotz vieler Stürme erfolgreich zu werden. Die Aktion und ihre Aktivisten wurden mit vielerlei Widrigkeiten konfrontiert, welche eine Umsetzung schwierig gestalteten. Genannt werden sollen hier Dinge wie: Vorwahl-, oder kostenpflichtige Rufnummern, Rufnummern mit teilweise bis zu 12 Stellen und einer Zahl von zur damaligen Zeit ca. 300 Feuerwehr- und Rettungsleitstellen wäre bei der Vielzahl von notwendigen Anschlüssen eine Anschlussnummer herausgekommen, dessen Anzahl von Zahlen nicht auszudenken und erst recht nicht zu merken gewesen wäre. Somit war die Idee der Notfallfaxnummer 113 geboren. 

Diese Idee wurde aber auf Grund von zu erwartenden Akzeptanzproblemen wiederum verworfen. Man schloss sich hierzu nochmals mit großen und namhaften Trägern von Feuerwehr und Rettungsdiensten zusammen und stellte fest, dass es durchaus möglich sei, die Notrufnummer 112 auch mittels Fax zu erreichen. Eine Auf- und Umrüstung war bedenkenlos möglich und einen höheren Kostenfaktor gab es auch nicht, war ja der Empfang von Faxen etc. kostenlos. Somit war der Weg eines Notruffaxes geebnet und die Versenkung des Schreibtelefons nur noch Makulatur. Um der Wichtigkeit einer Einführung des Notruffax noch mehr Eindruck zu verleihen, wandte man sich nach Unterschriftenaktionen aus den Bundesländern Bremen und Bayern, aus denen man damals rund 17.000 Unterschriften generieren konnte, zum Ziel. Das Notruffax war geboren. 

 

 

Ist das Notruffax im 21 Jahrhundert noch zeitgemäß?

 

Genau diese Frage stellten sich auch Andere. So wurden Vorstöße und Forderungen aus Expertengruppen, wie der Expertengruppe Notruf ( EGN) im Jahre 2012 abgelehnt. Anders 2018, dort sah das Bundeswirtschaftsministerium die Notwendigkeit als gegeben an. So wurde das Projekt einer App basierten Notrufmöglichkeit in Betracht und ins Leben gerufen. 2013 der damaligen Bundesregierung versprochen und im Koalitionsvertrag fixiert wurde mit der Entwicklung und Einführung der App Nora © das Versprechen eingelöst. Besser spät als nie. Unter skeptischen Augen der Gehörlosengemeinschaft gibt es heute nicht nur Freunde und Fans der Applikation, sondern auch Skeptiker. Dies aber nur am Rande. Ende 2021 wurde die App erstmalig für Android und IOS zum Download bereitgestellt. Nachdem es in der ersten Version der App zu einer Vielzahl von Fehlalarmierung in Form von missbräuchlichem Benutzens der App kam, wurde die App nicht mehr zum Download bereitgestellt und verschwand erst einmal aus den App- und Playstores. Bis Sie 2024 nach längerer Überarbeitung wieder da war. Die Nora App 2.0 © war geboren. Bislang hat die Nora App ein Gesamtvolumen von rund 7. Millionen Euro an Gesamtkostenvereinnahmt, welche auf die 16 Bundesländer im Rahmen des sog. Königs Steiner Schlüssel verteilt werden. 

 

 

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